Empfehlung: Schreibtisch mit Aussicht

Ich bin keine Kritikerin – viel zu feige. Oder vielleicht doch nicht? Ich habe mir vorgenommen, nicht zu feige zu sein, in Zukunft hier zu teilen, was mich begeistert. Und den Anfang mache ich mit dem wunderbaren Buch „Schreibtisch mit Aussicht“, in dem Ilka Piepgras Werkstattberichte von Schriftstellerinnen gesammelt hat. Was für ein Glück!

Sie wollte ihren Roman anfangen, aber dann bekamen der Hund Würmer und die Kinder Ferien, und so musste sie noch etwas warten. So ungefähr steigt gleich der erste Essay „Ich schreibe nur“ von Anne Tyler ein, ziemlich witzig, ziemlich wahr, denn wer „nur“ schreibt – der kümmert sich auch um Haushalt, Kinder, Hunde. Anders als ihr Mann, der seine Autorentätigkeit mit einer vollen Stelle als Arzt koordinieren muss, er schreibt nicht „nur“, aber seine Zeit zu schreiben ist denkbar knapp bemessen. Ist es da nicht Luxus, „nur“ für Haushalt und Kinder zuständig zu sein? Doch wann kommt sie zum Schreiben? (Spoiler: Es dauert.)

Eva Menasse weiß alle 15 Seiten nicht mehr weiter. Also liest sie ihre eigenen Worte, ändert hier eine Kleinigkeit, stellt dort etwas um, „flöhen“ nennt sie diesen Prozess. Bis es irgendwann doch weitergeht. „Flöhen“, dieses Wort kann ich so gut verstehen, ich finde es so einfach und so liebevoll. Geht so schreiben?

Geht so schreiben?

Antonia Baum schreibt sehr viel über ihren Babysitter. Über ihr kleines Kind und über Erschöpfung. Und wie stereotyp das alles klingt. Wie blöd das ist, als Frau immer wieder mit diesen Klischees um die Ecke zu kommen. Denn: „Das Problem ist das Problem“.

„Dies ist eine Geschichte über zwei Schriftsteller. Mit anderen Worten, eine Geschichte über Neid.“ Wie es ist, auf den ungleich erfolgreicheren Partner neidisch zu sein, das erzählt Kathryn Chetkovich so kompromisslos, dass das Lesen richtig weh tut. „Er kämpfte vielleicht, aber er glaubte an seine Arbeit. Das war das Erste, worum ich ihn beneidete.“

Ich könnte noch mehr Textstellen nennen. Sie alle haben mich ganz tief angesprochen, denn so unterschiedlich die Berichte der Autorinnen auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie sind ehrlich. Oft sogar schmerzhaft ehrlich. Ich will keine unlauteren Vergleiche aufmachen, aber so manches Buch mit Briefen irgendeines Autors (am schlimmsten: Ibsen) war dagegen so unaufrichtig und aufgeblasen, dass es ein echter Genuss ist, zu lesen, was diese klugen Frauen schreiben. (Ja, es gibt auch ehrliche Männer.) Dabei geht es immer wieder um die feministischen Klassiker: Vereinbarkeit von Care-Arbeit, Broterwerb und Schreiben. Sexismus eben auch im Literaturbetrieb. Unsicherheit in einem männerdominierten Literaturbetrieb. Man ahnt es.

Und dennoch handelt es sich nicht um eine Kampfschrift auf 270 Seiten, sondern vielmehr ganz präzise Beschreibungen davon, wie die Autorinnen in dieser Welt ihre Arbeit machen. Sehr prosaische Beschreibungen. Am wichtigsten scheint es wohl zu sein, sich hinzusetzen und – zu schreiben. Es zu tun. Und dann später zu flöhen.

Autorinnen teilen ihre Erfahrungen

Es geht auch nicht in jedem Text um feministische Themen, sondern vielmehr um Handwerk, um Zustände, in denen geschrieben oder nicht geschrieben wurde, um Erfahrungen, ja, da teilen Autorinnen ganz schlicht und einfach ihre Erfahrungen. Ein riesiger Schatz.

Und weil das Buch damit alles andere als eindimensional ist, weil es sich vor keinen Karren spannen lässt, deshalb ist es mir sehr schnell sehr wertvoll geworden. Es ist feministisch, aber nicht nur feministisch. Es beschreibt das Schreiben aus einer weiblichen Perspektive. Ich habe es sehr, sehr gerne gelesen.

PS: Es sind auch eine ganze Reihe illustrer Namen vertreten (die nenne ich jetzt nicht alle, das müsst ihr mir glauben), und auch der eine oder andere Name, den ich noch nicht kannte. Da gibt es also einiges zu entdecken, und ich werde bestimmt noch das eine oder andere Buch lesen, auf das ich sonst nicht gekommen wäre.

PPS: Hier die harten Fakten: Ilka Piepgras (HG): Schreibtisch mit Aussicht. Schriftstellerinnen über ihr Schreiben. Kein & Aber: 2020.

Genug ist genug

Meine Turnschuhe haben Löcher.
Ich sitze auf meinem Krankenhausbett und betrachte sie minutenlang. Draußen scheint die Herbstsonne. Drinnen riecht es nach matschigen Kartoffeln und Desinfektionsmittel. Mein Mund ist trocken von den Tabletten, die ich einnehmen muss. Mein Kontostand beträgt 2,18 €. Ich werde mir so bald keine neuen Turnschuhe kaufen.

Genug ist genug, das denke ich mir in letzter Zeit öfter. Und das bedeutet:

Ich habe genug davon, arm zu sein, denn das bin ich, seit ich Mutter bin. Das Geld, dass ich verdiene, reicht nicht, um mich (nur mich) zu ernähren. Genug habe ich auch davon, was dieser Zustand mit meiner Familie macht – denn nein, wir gehören nicht zu den Menschen, die gut damit umgehen. Die Angst vor dem Mangel schafft Stress und Streit, und beides ertrage ich gerade nicht mehr.

Genug habe ich auch davon, dennoch viel zu arbeiten, keine Freizeit zu haben. Keine Zeit für mich. Tatsächlich habe ich meine Arbeit oft als „me-time“ empfunden – hier bekam ich die Chance, meine Ideen umzusetzen, konnte mich als kompetent und wirksam erleben und dafür auch Anerkennung von den Kollegen ernten. Das war schön. Aber inzwischen habe ich gelernt: Allein aus der Arbeit kann und will ich das nicht ziehen. Das ist dann eben doch nicht genug.

kein sicherheitsnetz

Genug habe ich auch davon, was es bedeutet freibruflich krank zu werden. Seit drei Monaten bin ich inzwischen arbeitsunfähig krank. In dieser Zeit habe ich mehrere tausend Euro an Honoraren verloren (obwohl meine Kolleg_innen und Auftraggeber_innen wahnsinnig fair sind – danke!). Praktisch wöchentlich erreichen mich dafür Nachrichten per Mail oder Telefon – Nachrichten, die ich weiterleiten oder kurz bearbeiten sollte. Mein Krankengeld ist eher symbolisch.

Seit Ende der Elternzeit bin ich in Vorleistung gegangen, habe Projekte entwickelt und Anträge geschrieben. Ich bin nicht schlecht in meinem Job, insgesamt sind grob überschlagen 230.000 € für verschiedene Projekte bewilligt worden. Ein kleiner Teil davon wäre normalerweise in Form von Honoraren an mich ausgezahlt worden. Allerdings habe ich die Phase der Proben und Aufführungen, die vergütet wird, größtenteils krankheitsbedingt verpasst. Sich anzustrengen lohnt sich leider nur, wenn genügend Kraft bleibt, um die Resultate zu genießen. In meinem Fall ist dieser Plan nicht aufgegangen, und ein Sicherheitsnetz ist nicht vorhanden.

Ich habe genug! Auch davon, krank zu sein. Seit vielen Jahren lebe ich mit wiederkehrenden depressiven Episoden. Und die meiste Zeit leben wir ganz gut zusammen, die Depression und ich: Sie gehört zu mir, sie hat mein Leben besser gemacht, sie macht es mir wahnsinnig schwer, sie definiert mich nicht, von Zeit zu Zeit kommt sie vorbei und erinnert mich daran, wie ich leben will.

was existenzängste bedeuten

Wenn mein Leben mich allerdings so erschöpft, dass mein Körper keinen Weg mehr hinaus findet und ich ins Krankenhaus muss, dann gibt es ein Problem. Denn die kulturpolitischen Konflikte, von denen Bündnisse wie Leipzig+Kultur oder auch der Bundesverband der freien Darstellende Künste sprechen, übersetzen sich in persönliche Geschichten: Von Armut, von Existenzängsten, von Kindern, die man lieber doch nicht bekommt, Partnerschaften, die auf der Strecke bleiben, Turnschuhen mit Löchern, die in Krankenhäusern getragen werden, die aufgrund einer riesigen Erschöpfung aufgesucht werden.

Genug ist genug – mir reicht es jetzt. Stellenangebote gerne mit mir teilen. Ich hab was drauf – muss mich nur noch ein bisschen ausruhen…

Immer das Geld.

Neulich fand ich beim Spaziergang mit dem Sohn 10 Pesos. Wir bewunderten die goldene Münze, steckten sie zum Spielen ein, und ich war nur ganz kurz enttäuscht, dass es kein „echtes“ Geld war. Und dabei wurde mir das mal wieder klar: Wie viel ich in letzter Zeit über Geld rede. Über Geld, das habe ich 2017 gelernt, redet man nämlich vor allem dann, wenn man keines hat.

Freiheit in der Freiberuflichkeit

Ich liebe die Freiheiten, die mir die Freiberuflichkeit manchmal bietet: Vor allem die Chance, mir selbst Projekte auszudenken. Wie oft höre ich andere Menschen bitterlich klagen: über idiotisch konstruierte Programme, Ressourcen-fressende Organisationsstrukturen und inhaltlich verfehlte Entscheidungen von „oben“. Großartige Kolleg_innen verschleißen sich in Dienstreiseanträgen und Routine-Aufgaben. Man würde gern soviel anders machen, und es geht nicht. Nicht. Nicht. Nicht.

All dem versuche ich mich durch die Freiberuflichkeit zu entziehen, und das war mir lange eine Menge Geld wert. Wie ich schon in meinem ersten Artikel hier auf diesem Blog schrieb: Ich bin immerhin ein bisschen frei.
Natürlich musst auch ich mich an die Logik von Fördermittelvergabe und Vernetzungsstrategien anpassen. Natürlich siebe auch ich inzwischen meine Ideen ganz automatisch und überlege, ob sie förderfähig sind, bevor ich viel Zeit investiere. Natürlich muss auch ich immer wieder Mitstreiter_innen finden. Und Kooperationen mit Institutionen sind auch nicht immer leicht, wenn man allein auf der anderen Seite steht. Aber meinen Tagesablauf bestimme ich selbst, und dazu gehört eben auch, die freie Wahl zu haben, ob ich für ein bestimmtes Projekt MEHR mache. Mit dem Geld kam ich in der Vergangenheit irgendwie hin, es reichte und ich hatte Spaß. Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung sind siamesische Zwillinge, das wissen alle in der Branche.

Zurück aus der Elternzeit

Diese Freiheit hat sich verändert. Man weiß es ja irgendwie, aber es ist doch heftig: Aus der Elternzeit zurückkommen und sich umstellen. Plötzlich schlagen die Risiko-Faktoren der Freiberuflichkeit härter zu:
1. Faire Bezahlung: Ich achte darauf, dass meine Projektstunden einigermaßen fair bezahlt werden – unter bestimmte Grenzen gehe ich nicht und wünsche mir das auch von meinen Kolleg_innen. Was aber ist mit den vielen Arbeitsstunden, die einfach nie vergütet werden: Für Antragstellung (und hundertfache Überarbeitung, die Feedbackrunden nehmen da ja manchmal kein Ende), Vor- und Nachbereitung, Verwaltung etc.? Aus meiner Sicht das größte Problem.
2. Krankheit: Krank werden sollte man nicht – ich bin auch schon mit verstauchtem Fuß über vereiste Straßen zur Probe gehinkt. Stundenausfall wird nicht bezahlt. Aber ich war ja gesund! Nun allerdings wollen auch noch die Infekte des Sohns versorgt werden. Bleibe ich zwei Tage zu Hause, bekomme ich von der Krankenkasse 20€. Und war gegebenenfalls aus Auftraggeber_innensicht unzuverlässig. Yay.
3. Zeit für Vernetzung: Die Zeit ist knapp, viele Gelegenheiten, potentielle Kooperationspartner_innen zu treffen verstreichen. Im Zweifel, weil ich eine Deadline schaffen muss. Oder weil ich jetzt eben einfach ein Familie habe.

Während die Kolleg_innen um mich herum allerdings immer betriebsamer auf mich wirken, muss ich mir selbst eingestehen, dass ich doch die Schlimmste von allem geworden bin: 2017 habe ich gearbeitet wie verrückt.

Gearbeitet wie verrückt

Ich habe Wochenendarbeit mit Kind auf dem Rücken, Abendarbeit mit Kind neben mir im Bett, Teamrunde mit Kind und Spielzeug in der Mitte und telefonisches Bewerbungsgespräch mit Kind das Gegenstände durchs Badezimmer wirft erlebt (doch, den Auftrag habe ich bekommen). Mit juckenden geschwollenen Händen (Hand, Mund, Fuß, ja, zu Hause kommen die tollsten Keime an) habe ich eine Bewerbung getippt und bin 10 Tage später mit sich schuppenden, verheilenden Händen zum Bewerbungsgespräch gefahren. In der schlimmen Norovirus-Nacht habe ich meinen Sohn gehalten, am nächsten Morgen habe ich geduscht, meine Hände mit Sterilium Virugard behandelt und bin in die Nachbarstadt gefahren – wichtige Termine. Und in manchen Monaten habe ich mit all dem 300 € verdient.

So war es doch immer schon…

Andere Eltern werden abwinken: „so war es bei uns doch immer schon!“ – oder entsetzt sein: „such dir doch eine Stelle“ – ich persönlich bin wütend. Dass mein Engagement so wenig wert sein soll. Die meisten meiner Aufträge werden schließlich streng geprüft, und anders als bei so liederlichen Vorhaben wie einem Flughafen oder einem S-Bahntunnel darf ich mich niemals verkalkulieren – auch nicht um nur 50 €. Falls ich jemals den Kleinunternehmerinnen-Status verliere (also mehr als 17500 € jährlich verdiene), werde ich auch saftig Umsatzsteuer abführen müssen, die ich mangels Ausgaben nicht wieder reinholen können werde. Es lohnt sich also noch nicht einmal für mich, irgendeinen Wunderauftrag zu generieren, der mich finanziell so richtig schön ausstattet. Und schließlich arbeite ich hauptsächlich mit gesellschaftlich relevanten Gruppen (Kinder, Jugendliche, Geflüchtete etc.), deren Wichtigkeit immer wieder betont wird. Und die man gern mit billigen Honorarkräften preiswert versorgt. Oder genauer: Die unser Staat mit seiner demokratisch gewählten Regierung und seinem Steueraufkommen gern preiswert mit sich selbst ausbeutenden Honorarkräften versorgt. Die der Institution das unternehmerische Risiko abnehmen und von dem Lohn noch nicht einmal ein (!) Kind ernähren können.

Und das betrifft nicht nur Künstler_innen: Der freie Bildungssektor, die Reinigungsfachkräfte, Übersetzer_innen und und und. Einzelunternehmer_innen sind billig. Vor allem, weil man nicht jede Stunde bezahlen muss.

Ich wiederhole mich: Ich war immer gerne frei. Freiheit heißt inzwischen auch, dass ich meinen Teil zum Familieneinkommen beitragen kann. 2018 hat gerade erst begonnen, und ich bin auf der Suche: Nach einer neuen Strategie. Vorschläge sind sehr willkommen.

Ich vermisse. Nicht.

Neulich hörte ich mich sagen:

„Ehrlich gesagt vermisse ich meine Arbeit null.“

Und dann war ich einen Moment ganz still, weil mich dieser Satz selbst so überraschte.

Ich gehöre definitiv zu den Selbstverwirklicherinnen, die in ihrer Arbeit immer Sinn, persönliche Entwicklung und Bestätigung gesucht haben. Anders kann ich die Arbeit als Freiberuflerin auch nicht vor mir rechtfertigen, verstößt sie doch gegen eine ganze Menge soziale Standards, die ich eigentlich eingehalten wissen möchte. Und tatsächlich gehören zu meiner Arbeit einige Projekte, die mir all das gegeben haben.

Und natürlich weiß ich noch nicht, wie sich die Elternzeit in drei Monaten anfühlen wird. Und denke auch manchmal mit Schrecken daran, wie ich mein Arbeitsleben ab 2017 organisieren soll, wie schwierig das Zeitmanagement wird, und was ich alles so bald nicht wieder werde machen können.

Vor Jahren las ich Bascha Mikas Buch „Die Feigheit der Frauen“, las vom Vorschieben des Privatlebens, vom Hintenanstellen der Karierre vieler Frauen, und es erschien mir sehr einleuchtend. Mir würde das nicht passieren, ich würde meine beruflichen Interessen nicht hinter meinen privaten einordnen!

Schon lange weiß ich, dass ich so nicht bin, und mein Kind bestätigt mich darin einmal mehr. Und mehr noch: Ich finde, dass Bascha Mika einen wichtigen Punkt verdreht, oder besser: Einen verdrehten Punkt nicht zurückdreht (Kann man einen Punkt überhaupt verdrehen? Egal, Punkt vor Strich, mit einem Flachwitz aus der Affäre gezogen.)

Möglicherweise liegt der Fehler vieler Frauen nicht darin, ihr berufliches Streben dem Privatleben unterzuordnen, sondern vielmehr darin, nicht wütend zu thematisieren, dass das Privatleben offenbar untergeordnet werden soll, wenn sie Erfolg haben wollen. Und wieso zum Teufel sollte sich irgendjemand zwischen Beruflichem und Privatem entscheiden WOLLEN? Männer wie Frauen wollen wohl beides?

Und ich genieße jetzt eben mal mein Privatleben:
Ich habe seit Monaten nicht mehr gedoodlet.
Die Rede von Carolin Emcke habe ich nicht hastig in einzelnen Zitaten überflogen, sondern ganz gehört.
Und ich bin jeden Tag im Hellen draußen.

Und dann habe ich auch noch ein Kind, und das ist sehr unterhaltsam.

So. Es ist 20:19 Uhr. Wer heute „noch was machen muss“, darf mich jetzt eine Runde beneiden.

Jump and Run: freiberuflich Mutter werden

Es ist ruhig geworden auf dem Blog. Ich schreibe weniger. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Ich bin schwanger.

Das bedeutet nun mitnichten, dass ich meine Finger nicht mehr bewegen oder keinen klaren Gedanken mehr fassen könnte. Ich plane auch nicht, zum Mutti-Blog überzugehen. Vielmehr ist es so, dass Hirn und Hände damit beschäftigt sind, die Veränderungen in meinem Leben zu organisieren. Denn selbstständig und über die Künstlersozialkasse versichert schwanger zu sein bedeutet in erster Linie eines: Keiner weiß irgendetwas. Und die Verwaltungsgesellschaft schlägt mit Wonne zu.

„Ich bin Freiberuflerin, das heißt, ich bekomme kein regelmäßiges Gehalt vom Arbeitgeber, sondern…“ – diese Worte stammen nicht von mir, sondern von der Hebamme. Niedergelassene ÄrztInnen und Hebammen, alle sind sie selbstständig, aber jenseits der gesundheitlichen Ebene kommen wir nicht ins Gespräch. Schade, denn ÄrztInnen und Hebammen schreiben auch Millionen Ratgeber, in denen sich stets auch einige Seiten zu Elterngeld, gesetzlichen Fristen und Arbeitsrecht finden. Für Angestellte. Ich muss mich dann nochmal irgendwo genauer erkundigen.

Also Google. Viele Informationen, und immer der Hinweis: Lassen Sie sich nochmal persönlich beraten. Eines scheint sinnvoll zu sein: Eine gute Krankentagegeldversicherung, falls es gegen Ende doch beschwerlich wird. Diese Zusatzversicherung wollte ich sowieso schon länger abschließen. Also auf zu meiner Krankenkasse, der BARMER. Die bewirbt ihr Programm für „Künstler und Publizisten“ auf der bundesweiten Homepage – hat es aber in den letzten 2 1/2 Monaten nicht geschafft, das entsprechende Formular für mich zu finden.

Mein Freund ruft bei der Stadt an: Wo können wir uns zum Elterngeld beraten lassen? Ja, da gibt es einen Termin im Dezember im Ratsplenarsaal, da können alle hinkommen, da wird das erklärt. Aus mehreren Veranstaltungen habe ich die Erfahrung mitgenommen, dass ich im Ratsplenarsaal der Stadt Leipzig selten etwas gehört habe, was ich noch nicht wusste. Ich recherchiere also erstmal selbst weiter. Eigentlich habe ich alles richtig gemacht: Schon ein paar Jahre gearbeitet, Berechnungsgrundlage ist das Einkommen des letzten Jahres, und da die Gründung schon eine Weile zurückliegt, ist das finanziell nicht viel, aber okay. Wenn ich dann allerdings wiederkomme, dann verdiene ich erstmal: Nichts. Schon Monate vorher müsste ich schließlich Anträge stellen, Aufträge aquirieren. Alles kein Problem, bis zu 30 Stunden darf ich mit Elterngeld unbezahlt arbeiten. Nur vage kann ich mir vorstellen, was mein Kind dazu sagen wird. Wie also deichseln wir das, dass mein Freund Elternzeit nehmen kann, ohne dass wir finanzielle Probleme kriegen?

Beruflich habe ich viel Kontakt zu Kindern mit schlechter gesundheitlicher Versorgung. Häufig an Orten mit eher mittelmäßigen hygienischen Möglichkeiten. Ich mag diese Arbeit und vor allem diese Kinder sehr, aber plötzlich stehe ich auch hier vor der Frage: Worauf muss ich achten? Was sollte ich nicht mehr machen? Lakonische Antwort meiner Ärztin: „Das muss Ihr Arbeitgeber entscheiden.“ Das bin ich. Ich entscheide also: Mehr Hände waschen, keine Einschränkungen. Und wünsche mir insgeheim, allwissend zu sein, einfach um allen gerecht werden zu können: meinem Kind, meinen besorgten Eltern, den Kindern, die nichts falsch gemacht haben, die nur selbst schlecht versorgt werden, den Kollegen, für die das eben doch abstrakter ist, als für mich.

Schließlich der Endgegner: Die KSK. Was muss ich bezüglich der Künstlersozialkasse beachten? Ich rufe einfach mal an, die KSK ist für ihren Telefonservice schließlich berühmt. Jede meiner Fragen ist dumm. Das Prozedere: Dass ich mein Jahreseinkommen 2016 so schätzen muss, als ob ich gar kein Kind bekommen würde. Und dann die Bescheinigung einreiche: Hoppla, da kommt ein Kind. Dann vorübergehend aus der KSK fliege und bei rechtzeitiger Rückmeldung problemlos wieder aufgenommen werde. (Sonst nicht!) Dieses Prozedere ist das einzig Vorstellbare. In meinem nächsten Leben werde ich Sachbearbeiterin bei der KSK. Denn dann weiß ich einfach mal, wie es läuft. Und alle anderen nicht.

„Wie lange möchten Sie noch arbeiten?“ – auch diese Frage stellt mir eine Hebamme. Ich freue mich darüber, und gleichzeitig klingt es doch nach Luxus. Durch die Schwangerschaft habe ich mir weniger aufgeladen. Ich kann keine Aufträge über die komplette Spielzeit durchführen. Die Wahrheit ist: Ich arbeite schon jetzt weniger, verdiene weniger. Trotzdem werde ich wohl so lange wie möglich Aufträge annehmen. Gerne (dass ich das mal sagen würde, hätte ich auch nicht gedacht) solche, die am Schreibtisch zu erledigen sind.

PS: Eigentlich wollte ich diesen Artikel schreiben, wenn ich all diese Fragen beantwortet habe. Das erscheint mir derzeit aber ein eher theoretischer Zustand zu sein. Wenn ihr mehr wisst oder ich Sachen falsch recherchiert habe: Schreibt mir, wie es geht!!!

PPS: Das ist ein einigermaßen beruflicher Blog. Trotzdem: Auf mein Kind freue ich mich sehr. Und es wird früh lernen, Anträge auszufüllen 😉

Freie KünstlerInnen: Vorreiter eines neoliberalen Systems?

„So kannst du nicht argumentieren!“
Letzter Abend des Bundeskongresses der freien Darstellenden Künste in Hamburg. Längst bin ich mit Freunden essen gegangen, drei Tage voller Diskussionen und Informationen rund um die Lobby-Arbeit der freien Szene liegen hinter mir. Und ich habe diese Tage genossen.

Es ist kein Geheimnis, dass die Bezahlung, ach was sag ich, schon die soziale Absicherung von freien Theaterschaffenden katastrophal ist. Zweifellos ist es wichtig und richtig, für faire Arbeitsbedingungen zu streiten, eben für die Themen, die auf dem Kongress besprochen wurden: Eine Honoraruntergrenze zum Beispiel. Sinnvolle Förderinstrumente und Qualitätskriterien. Und doch findet man den Teufel dann im Detail, und so sitze ich da mit meinen Freunden und argumentiere mich selbst ins Aus, in dem Versuch mein Unbehagen auszudrücken.

Denn was ist schon fair?
Ein fachfremdes Beispiel aus dem Bildungssektor wird gebracht: Von Doktoranden, die für 25 € pro Stunde unterrichten. Von studierten Lehrkräften ohne Promotion, die dann nur noch 23 € kriegen. Von Bachelors die sich über 20 € freuen dürfen. Und von Lehrkräften, die nicht mehr wiederkommen durften, weil sie keine Altersvorsorge bezahlen (konnten). KünstlerInnen sind beileibe nicht die einzigen, die schlecht bezahlt werden. Natürlich schreit das danach, sich zu wehren, zu verbünden. Und dann machen wir trotzdem unterfinanzierte Projekte. Kürzen bei uns selbst. Weil wir überhaupt etwas verdienen müssen. Aber auch, weil wir unser Projekt eben so gern umsetzen wollen.

Ich denke nicht, dass KünstlerInnen die einzigen sind, die für ihren Beruf brennen – das wäre völlig vermessen. Meine Achillesferse ist eher, dass ich das vage Gefühl habe, dass es Projekte gibt, die nicht (genug) gefördert werden, obwohl sie wichtig sind. Das ist dann eher die Frage, welchen Projekten Wert beigemessen wird. Und was hat „Wert“ mit „Fairness“ zu tun?

Ob ich mir nun Schuhe kaufe, ein Brot oder eine Theaterkarte: Die Wahrheit ist, dass ich den Wert all dessen überhaupt nicht in Geld einschätzen kann. Wenn ich privat den „angemessen“ teuren Biohonig kaufe, so bin ich für mein Projekt doch verpflichtet „sparsam“ zu kalkulieren, also den Billighonig von den Zuckerwasserbienen zu kaufen. Was meine Arbeit wert ist, kann ich höchstens anhand von Kategorien beziffern: Ausbildungsgrad. Nachfrage. Förderrichtlinien. Aber wenn ich mir den Zustand meines Büros an manchen Tagen anschauen, dann bin ich geneigt, den Wert einer Stunde Putzen sehr sehr hoch einzustufen, auch wenn ich dafür keinen Magisterabschluss brauche. Und deshalb habe ich kein persönliches, sicheres Gefühl dafür, was fair ist.

Und wenn ich nun für mein Kunstprojekt einen Förderantrag einreiche, dann entscheiden andere über dessen Wert, und das bedeutet eben, dass ich das Projekt verwirklichen kann, oder auch nicht. In meinem Kopf schätze ich Ideen inzwischen schon früh ein, wäge ab, ob sie „förderfähig“ sind, entscheide intuitiv, auf was ich meine Kraft verwende, und auf was nicht. Ob die Geldgeber in öffentlichen Häusern und privaten Stiftungen meinem Vorhaben, nun ja, Wert beimessen werden. Oder ob es sich nicht lohnt: Mich stundenlang hinzusetzen und die Anträge zu schreiben.

KünstlerInnen werden nicht nur VorreiterInnen eines neoliberalen Systems, wenn sie sich selbst und andere ausbeuten und für immer weniger Geld produzieren. Sie werden es auch, wenn sie nur noch marktgerechte Ideen produzieren.

Und deshalb wünsche ich mir noch mehr Lobbyarbeit: Nämlich auch Ideen für die Projekte, die gar nicht mehr formuliert werden. Die sich jeder Logik des Marktes entziehen und somit in diesem vielleicht gar nicht sichtbar werden können. Wir sind kreativ, verdammt. Da muss doch noch was gehen.

131 Mails & eine Boxsackaufhängung

Der erste Tag nach dem Sommerurlaub.
Wohlweislich habe ich keine Termine auf diesen Tag gelegt – heute verschaffe ich mir einen Überblick. Und weil mich keiner erwartet, beginne ich damit auch erst um 12 Uhr. Kleine Freuden der Freiberuflichkeit.

11:54 Uhr. Ich betrete das Büro, meine Kollegen sind alle ausgeflogen. Habe ich das so chaotisch hinterlassen? Ups. Das war ich aber nicht alleine.

12:07 Uhr. Ich öffne mein Mailpostfach. 84 Mails. 3 Mails von Sozialen Netzwerken. 15 Mails im Ordner Werbung. 19 mal Spam (hier verstecken sich dann oft wichtige Mails – nicht reinzugucken, kann ordentlich Ärger machen). Also 131 Mails. In meinem Kopf höre ich zahlreiche Kollegen: „ach, das geht ja noch, bei mir waren es 732856083798“.

12:07 Uhr. Spam enthielt nur Informationen über „unsren Herrn Jesus Christus“ und geschlechtliche Fragen. Gelöscht. Kurzer innerer Kampf, ob das für den ersten Tag reicht. Werbung und Nachrichten von sozialen Netzwerken löschen. Jetzt geht’s los.

12:19 Uhr. Löschen aller Petitionen. Noch 71 Mails.

12:35 Uhr. Ich bin im Verteiler einer Gruppe, die sich mit der Menschenwürdigkeit des Umgangs mit Geflüchteten in Leipzig auseinandersetzt. In meiner Abwesenheit ist in Leipzig viel passiert. Lesen. Löschen. Traurig sein und schlechte Laune haben. 43 Mails.

12:47 Uhr. Zum ersten Mal eine Mail gefunden, die ich kurz beantwortet habe!

12:52 Uhr. Ausschreibungen, Newsletter, Informationsveranstaltungen. Gelesen, gelöscht. Noch 21 Mails.

12:53 Uhr. Es gibt  noch einige Mails aus dem Kommunikationsprogramm Trello, dass ich mit einigen Partnern nutze. Ungelesen gelöscht. Das wird ein eigener Arbeitsstrang. 11 Mails.

13:00 Uhr. Projektbezogene Mails mit Inhalten, die konkreten Einfluss auf meine Arbeit haben. Evtl. auch die Bezahlung dieser Arbeit. Evtl. auch mit einem längeren Prozess der Terminfindung bezüglich dieser Arbeit – an diesen Tagen? – an diesen Tagen?- aber ich kann besser an diesen Tagen? Das Team war fleißig.

Alles gelesen. Jetzt muss geantwortet werden… Oder doch erst Mittagspause?

14:20 Uhr. Eine Mittagspause und ein Telefonat mit der Bürokollegin später: Öffnen eines großen Pakets. Die Kollegin hat einen Ständer für den Büroboxsack gekauft. Welche Werkzeuge soll sie mitbringen, um den aufzubauen? Die Anleitung sieht aus wie ein Ameisenhaufen. Foto machen, Nachricht senden.

14:30 Uhr. Eine neue Mail. Wird radikal sofort gelöscht.

15:29 Uhr. Lange Mail formuliert. Warum hängt der Boxsack noch nicht? Könnte eine kurze Pause brauchen, denn jetzt geht’s an die Trello-Organisation…

15:42 Uhr. Trello.

15:58 Uhr. Trello.

16:04 Uhr. Trello.

16:10 Uhr. Ich bin durch. Huch! Ich bin durch!

Na dann mach ich jetzt mal die Post auf…

 

 

 

 

 

 

Bündnisse für Bildung – Verbesserungsvorschläge

„Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ – mit diesem Programm fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung über verschiedene Zwischenschritte Kooperationen, die benachteiligte Kinder und Jugendliche über kulturelle Bildung stärken. Das Programm ist mit 230 Millionen € über 5 Jahre ein wichtiges Förderprogramm – mehr dazu auf der  Seite des Ministeriums.

Demzufolge habe ich inzwischen auch schon in Projekten des Programms gearbeitet, bzw. sogar selbst (zusammen mit Katharina Wessel) ein Projekt entwickelt: „Wo die wilden Bienen wohnen“. Die Durchführung war und ist schwierig, manche Eckpunkte erscheinen mir nicht sinnvoll. Deshalb hier meine Verbesserungsvorschläge direkt aus der Doppelperspektive Projektleitung – Künstlerin/ Honorarkraft.

1. Wenn künstlerisches Denken und Handeln benachteiligte Menschen fördert, dann muss im Mittelpunkt eines Projekts in diesem Programm auch die Entwicklung eines guten künstlerischen Konzepts stehen. Damit einher geht dann auch die Aufwertung der KünstlerInnen, die im Projekt mitarbeiten. Derzeit bleibt ihnen zumindest offiziell nur die Rolle der „Honorarkräfte“. ABER: Keine Kunst ohne Künstler. Die Konzeptentwicklung muss gefördert und bezahlt werden.

2. Dasselbe gilt für das Bündnis. Es ist nicht so, dass MitarbeiterInnen aus Institutionen der Bildung und Kultur unausgelastet ihren Schreibtisch polieren. Wenn es vor dem Programm noch nicht genügend Kooperationen gab, dann braucht es eben nicht nur Projektgelder (für Honorarkräfte, Material, die Umsetzung der konkreten Idee), sondern auch Geld und Formate, um tragfähige Bündnisse zu schmieden. Wie kann wer wo gut zusammenarbeiten? Und zu welchem Zweck? Das erfahren wir nicht durch Projektgelder.

3. Die KünstlerInnen sind Honorarkräfte. Die Institutionen bilden ein Bündnis, bündeln ihre Mittel und Kompetenzen. Aber wer kümmert sich ums Geld? Laut Förderer ist dafür der beantragende Kooperationspartner zuständig. Doch die wenigsten Institutionen sind so gut ausgestattet, dass sie hier wirklich mit den KünstlerInnen zusammenarbeiten können. Ein prozessorientiertes Arbeiten, dass sich am künstlerischen Konzept orientiert, braucht enge Absprachen. Wann setzt sich endlich die Idee einer professionellen Produktionsleitung auch für Kunst mit Kindern und Jugendlichen durch?

In der „Erwachsenenkunst“ ist das längst anerkannt: Produktionsbüros wie ehrliche arbeit betreuen KünstlerInnen bei der Umsetzung der Projekte und bilden einen maßgeblichen Erfolgsfaktor. Im Programm „Doppelpass“ der Bundeskulturstiftung ist die professionelle Produktionsleitung inzwischen Voraussetzung für die Förderung. Auch hier geht es um Kooperationen, allerdings von festen Institutionen mit freien Künstlergruppen. Fakt ist: Wenn wir alle 3 Förderphasen mit unseren wilden Bienen durchlaufen haben, werden wir um die 40.000 € aus Steuergeldern ausgegeben haben. In der „Erwachsenenkunst“ würde das m.E. niemand mehr ohne Produktionsleitung händeln wollen.

4. Wir haben uns nun mit allen verwaltungstechnischen Details abgefunden, trotz guter Honorare unbezahlte Überstunden angehäuft, und dann… kommt die Ernüchterung: Die kommen nicht!

Erreicht werden sollen benachteiligte Kinder und Jugendliche im außerschulischen Bereich. Und die kommen oft einfach nicht.

Wenn man mit wirklich benachteiligten Menschen arbeitet, dann lernt man schnell: Das funktioniert nur über Beziehungsarbeit. Hier geht es um Menschen, die mit Institutionen schlechte Erfahrungen gemacht haben, die strukturiertes Arbeiten zum eigenen Vergnügen nicht kennen, denen Schriftlichkeit, Regeln und Formulare manchmal Angst machen. Die oftmals wenig Grund haben, zu vertrauen. Sich auf einer TeilnehmerInnen-Liste einzutragen kann eine schwere Entscheidung sein. Oder, wie im Bienenprojekt: Man möchte schon, aber man kann seinen Nachnamen „nur“ auf arabisch schreiben. Die Beziehungsarbeit, die benachteiligte Menschen in Projekte holt, wird von Honorarkräften geleistet, und sie muss endlich anerkannt werden. Wir besuchen die Menschen im Asylbewerberheim auch mal außer der Reihe. Helfen beim Umzug. Werden zum Essen eingeladen. Das kann man nicht unbedingt in einer Honorarabrechnung abbilden und bezahlen. Aber man kann verstehen, dass es Zeit braucht, und es nicht ab der 3. Projektwoche eine lange TeilnehmerInnen-Liste gibt. Starre Regeln sind genau das, womit benachteiligte Menschen schlechte Erfahrungen haben. Ein Programm zu entwickeln, dass der Zielgruppe hier entgegen kommt, wäre eine beachtliche Leistung und ein toller Fortschritt.

Das sind meine Vorschläge. Wer wird das hier lesen?

Das Bundesministerium spricht mit Verbänden. Die verteilen das Geld weiter an Institutionen. Ich bin letztendlich und auf dem Papier Honorarkraft. Auch als offizielle Projektleitung. Auf Tipps, wie ich mich über dieses Blog hinaus äußern könnte, freue ich mich sehr.